Kai Heinicke ist nach einem erfolgreichen Tennisleben im In- und Ausland nach Mainz zurückgekehrt – endgültig. Dabei hatte der einstige Profispieler seiner Heimatstadt nie den Rücken gekehrt. Schließlich leben dort seine Frau und ihre beiden inzwischen erwachsenen Töchter. Aber als Spieler und später als Tennislehrer war Kai Heinicke die letzten Jahrzehnte immer auf Achse. Ein rastloses Leben.
Seit Anfang 2024 hat sich der DTB-A-Trainer seinen Traum erfüllt und eine eigene Tennis-Akademie in Mainz gegründet. Nun will er seine ebenso vielfältigen wie wertvollen Erfahrungen rund um den kleinen gelben Filzball an die nächste Generation weitergeben. Aber der einstige Bundesligaspieler, der sich schon seit vier Jahrzehnten in der weiten Tenniswelt behauptet, trainiert keineswegs nur Jungtalente beim großen Schritt in Richtung Profitennis. Neben dem Leistungssport betreut sein zurzeit neunköpfiges Coaching-Team auch Tennisspieler des ansässigen Tennisvereins aller Altersgruppen und Spielstärken, im Einzel- und Gruppentraining. Dank einer Kooperation mit dem DJK Tennisverein Mainzer Sand stehen der ´Kai Heinicke Tennis Academy` im Mainz-Mombach zehn Außentennisplätze und drei brandneue Hardcourts in der Halle sowie ein Athletikraum zur Verfügung.
Die Vereinsanlage ist verkehrstechnisch gut erreichbar und liegt am Rand eines Naturschutzgebiets. Die große Sonnenterasse und das Vereinsheim mit Gastronomie laden zum geselligen Beisammensein ein.
Jeder so, wie er es braucht und wünscht, entgegnet der großgewachsene Meenzer Bub, als er gefragt wird, welches Zielpublikum seine Akademie anspricht. Und ergänzt verschmitzt: „Wenn ich von einer Sache auf dieser Welt Ahnung habe, dann vom Tennis. Ich bringe jedem das Tennisspielen bei und mache aus einem guten Spieler einen sehr guten!“ Und das glaubt man ihm sofort. Kai Heinicke strahlt Souveränität und Ruhe aus, aber man ahnt auch, dass er seinen Gegnern das Leben als aktiver Spieler auf dem Court einst nicht leicht gemacht hat. Der durchtrainierte Sechzigjährige im lässigen schwarzen Tennisoutfit ist ein Verfechter der aggressiven, risikoreichen Spielweise mit knallhartem Aufschlag und kraftvoller Vor- und Rückhand. Ich liebe die druckvolle Spielweise, sagt er lakonisch und grinst dabei vielsagend:
„Du musst das Match schon mit dem Aufschlag und Return dominieren!“
Dass diese Tennis-Philosophie von Erfolg gekrönt ist, belegt auch die Spielweise seines einstigen Zöglings Michael Zheng, der das Indoor National-Turnier in den Staaten im Jahr 2020 prompt gewann – mit 16 Jahren. Zuvor hatte Heinicke den talentierten Amerikaner mit asiatischen Wurzeln zwei Jahre in New Jersey unter seine Fittiche genommen – als sein erster und bisher einziger Privattrainer.
Es folgte die Teilnahme an weiteren hochklassigen Turnieren: Junior-Grand-Slams US Open, French Open, verschiedene ATP-Challenger-Turniere, das Wimbledon-Junioren-Finale sowie die Qualifikation zu den US Open.
„Michael hat das Zeug, um langfristig unter die Top 50 zu kommen“, resümiert sein Ex-Coach überzeugt.
Das aktuelle Herzensprojekt ist die 18-Jährige Christina Bednarczyk,
die sich seit zwei Jahren in Heinickes Obhut befindet. Beide verbindet die unbedingte Leidenschaft zum Tennis. Die Mainzerin kompensiert ihren vergleichsweisen späten Einstieg in die professionelle Tenniswelt mit außergewöhnlicher Willenskraft und beeindruckender physischer Präsenz. Für die schweißtreibenden Athletikeinheiten sorgt Livia Kraus, Schwester von Sintja Kraus (WTA-Rangliste 190). Dank einer Wildcard hat Außenseiterin Bednarczyk Iva Primorac (WTA-Rangliste 437) bei einem Turnier Anfang 2024 an den Rand einer Niederlage gebracht. Und erst unlängst hat Bednarczyk weitere wertvolle Erfahrungen bei einem Wettkampf in Rumänien gesammelt. Sobald das Nachwuchstalent nächstes Jahr ihr Abitur an der Obermayr Europa-Schule in Wiesbaden absolviert hat, will sie sich voll auf Tennis konzentrieren.
Dass Heinicke auch Anna-Lena Friedsam (WTA-Rangliste 45) vor acht Jahren in San Antonio in Texas, Miami Open, Shenzen sowie Dubai betreut und Marlene Weingärtner (WTA 36) auf ihrer Tour im Jahr 2003 u.a. in ´s-Hertogenbosch, Birmingham und Wimbledon gecoacht hat, erzählt er so beiläufig, als wäre Heinicke die Selbstvermarktung rund um seine neue Tennis-Akademie in Mainz-Mombach unangenehm.
Sprücheklopfen ist nicht seine Sache.
Der ehemalige Tennisprofi wollte schon immer durch Leistung und Ergebnisse überzeugen.
Als Trainer war Heinicke von 1993 bis 2003 Verbands- und Landestrainer und danach neun Jahre Herrenbundesliga-Coach von TK GW Mannheim mit zwei Titeln als Deutscher Meister. Dominik Thiem, Jürgen Melder, Tommy Haas, Björn Phau zählten zu den namenhaften Spielern dieser Mannschaften. In seiner eigenen Tenniskarriere war Heinicke 2. Bundesligaspieler bei SC80 Frankfurt und Schott Mainz sowie 1. Bundesligaspieler der Herren 30 TV Nassau und gewann die deutschen Meisterschaften 2001 und 2002. Als Spieler ist er so um den ATP-Weltranglistenplatz 650 „rumgedümpelt“, wie er es selbst augenzwinkernd beschreibt.
Und mit Blick auf die alten Zeiten kommt der sympathische Chefcoach am Ende dann doch noch ins Schwelgen und Babbeln, schmunzelt vor sich hin, als er sich an die eine oder andere Anekdote aus seiner aktiven Zeit erinnert. Etwa, als er 1988 die Kairo Open gespielt hat und dort just der Bürgerkrieg ausbrach.
Damals saß der Deutsche eine geschlagene Woche im Hotel fest. Und bilanziert versonnen:
„Das sind Momente, die man in einem Tennisleben nie vergisst und die einen auch prägen.“
Hier findet ihr die
KAI HEINICKE TENNIS ACADEMY:
Oberer Kreuzstraße 34 – 36, 55120 Mainz
Mobil: 0176 72636020
www.djk-tms.de
Instagram: @kaiheinicketennisacademy